Ceftazidim bei schweren Infektionskrankheiten in der Pädiatrie


Bernd H. Belohradsky, Michael Weiß und Kora Huber, München

Die Therapie schwerer nosokomialer Infektionen bei Kindern stellt für den behandelnden Arzt eine besondere Herausforderung dar. Im Gegensatz zur Therapie bei erwachsenen Patienten stehen dem Pädiater weniger Substanzen zur Verfügung, da ein Teil der Antibiotika im Kindesalter nicht zugelassen oder sogar kontraindiziert ist. Zu den empfohlenen parenteralen Antibiotika gehören vor allem Breitspektrum-Penicilline (plus Beta-Lactamase-Inhibitor), Cephalosporine, Carbapeneme und Aminoglykoside. Ab den siebziger Jahren haben insbesondere die Cephalosporine zur Verbesserung der Therapieoptionen in der Pädiatrie beigetragen.Das Breitspektrum-Cephalosporin Ceftazidim, ein Cephalosporin der Gruppe 3b, weist für die Behandlung schwerer pädiatrischer Infektionen eine Reihe von Vorteilen auf. Die Substanz ist vom Neugeborenen bis zum Adoleszenten nicht nur umfassend klinisch geprüft, sondern im Gegensatz zu einigen anderen Breitspektrum-Antibiotika auch zugelassen.Ceftazidim verfügt auch nach langjährigem Einsatz über eine hohe Wirksamkeit gegenüber grampositiven und gramnegativen Erregern und eine gute Pseudomonas-Wirksamkeit. Prospektive, kontrollierte, randomisierte klinische Studien wurden für viele Indikationen durchgeführt. Hierzu gehören schwere nosokomiale Infektionen (Atemwegsinfektionen, Harnwegsinfektionen, schwere Haut-/Weichteilinfektionen inklusive Verbrennungen), Infektionen bei neutropenischen Patienten mit Fieber, Neugeborenen-Infektionen, Sepsis, Meningitis und Mukoviszidose. In der Pädiatrie gilt Ceftazidim international bei schweren Infektionen als eines der Standardantibiotika in kontrollierten Vergleichsstudien.Umfangreiche Erfahrungen über viele Jahre im Klinikalltag sowie die dokumentierten Ergebnisse bei vielen tausend Patienten, die in prospektiven, kontrollierten, klinischen Studien behandelt wurden, bestätigen für Ceftazidim außerdem eine sehr gute Verträglichkeit und ein geringes Interaktionspotential.
Arzneimitteltherapie 2003;21:210-6.

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