Auf dem Weg zum künstlichen Blut?


Stand der Forschung bei sauerstofftragenden Blutersatzmitteln

Christian Lenz, Klaus F. Waschke und Thomas Frietsch, Mannheim

Vielfach unbemerkt sind in einigen Ländern sauerstofftragende Blutersatzmittel zugelassen worden. Sie gehören zwei Substanzgruppen an: Lösungen auf Hämoglobin-Basis, die einen guten Sauerstofftransport bei Raumluftatmung ermöglichen, und Emulsionen synthetischer Perfluorcarbone, bei denen die Atemluft mit Sauerstoff angereichert werden muss. Nachdem Probleme der Verträglichkeit gelöst sind, besteht der Hauptnachteil dieser Blutersatzmittel in der kurzen Plasmaverweildauer mit Halbwertszeiten unter zwei Tagen. Für elektive chirurgische Eingriffe liegen ausreichend Daten vor, dass beide Substanzgruppen Fremdblut sparen können. In tierexperimentellen Simulationen von Notfallsituationen wie Ischämie, hämorrhagischem Schock und zerebralen Notfällen zeigten künstliche Sauerstoffträger einen Nutzen. Bisher konnte dieser in klinischen Studien jedoch nicht belegt werden. Als therapielimitierende Nebenwirkung von Hämoglobin-Lösungen gilt die starke Stickstoffmonoxidbindung von freiem Hämoglobin mit möglicher Vasokonstriktion und Minderdurchblutung peripherer Gewebe. Es gibt Vorschläge, das Problem durch technische Aufbereitung des Hämoglobins zu beseitigen. Einige künstliche Sauerstoffträger sind in der klinischen Erprobung bereits weit fortgeschritten und werden zusammen mit den zugelassenen Produkten breite klinische Erfahrungen ermöglichen.
Arzneimitteltherapie 2003;21:233-41.

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