Susanne Heinzl und die Redaktion der Arzneimitteltherapie
Mit Beginn des 22. Jahrgangs der Arzneimitteltherapie sind Prof. Dr. med. Jürgen Schölmerich, Regensburg, und Prof. Dr. med. Clemens Unger, Freiburg, in das Herausgeber-Gremium der Zeitschrift eingetreten. Wir freuen uns sehr, dass wir zwei namhafte Kliniker für diese Aufgabe gewinnen konnten.
Prof. Dr. med. Jürgen Schölmerich, Direktor der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I der Universität Regensburg, studierte Medizin in Heidelberg und Freiburg. In Freiburg war er später auch als Assistenzarzt und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Medizinischen Universitätsklinik tätig. Zwischen 1982 und 1985 führten ihn Forschungsaufenthalte zweimal an die University of California, San Diego, dort war er 1995/96 nochmals als Gastprofessor.
1984 wurde er für das Fach Innere Medizin an der Universität Freiburg habilitiert. Bis 1991 war Jürgen Schölmerich als Universitätsprofessor und Oberarzt an der Medizinischen Universitätsklinik in Freiburg tätig, dann ging er als Direktor der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I an die Universität Regensburg.
Von 1992 bis 1994 war er stellvertretender ärztlicher Direktor und von 1996 bis 1999 ärztlicher Direktor des Klinikums der Universität Regensburg.
Die klinischen Schwerpunkte liegen auf entzündlichen Darmerkrankungen und Lebererkrankungen. Sein wissenschaftliches Engagement gilt vor allem chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen, Leberzirrhosen und ihren Komplikationen und dem Gallensäurenstoffwechsel.
Prof. Dr. Jürgen Schölmerich ist Mitglied zahlreicher wissenschaftlicher Gesellschaften und Gremien, so ist er zum Beispiel Mitglied des Senatsausschusses „Graduiertenkollegs“ der DFG, Beiratsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten sowie Deputy Chairman der IOBD (International Organisation for the Study of Inflammatory Bowel Disease).
Professor Schölmerich ist im Editorial Board von mehr als 20 wissenschaftlichen Fachzeitschriften tätig. Die Arzneimitteltherapie begleitet er seit 1995 im Herausgeber-Beirat.
Er ist Autor und Koautor von zahlreichen Übersichten, Editorials und Referaten sowie von über 400 Originalarbeiten und Kasuistiken. An zahlreichen Büchern hat er als Herausgeber, Mitherausgeber und/oder Autor mitgewirkt. Erst kürzlich ist das von ihm herausgegebene umfassende Lehrbuch „Medizinische Therapie in Klinik und Praxis“ erschienen. In der Wissenschaftlichen Verlagsgesellschaft erschien 2003 das von Jürgen Schölmerich und Karl-Friedrich Sewing herausgegebene Werk „Arzneimitteltherapie in der Gastroenterologie“.
Prof. Dr. med. Clemens Unger ist Direktor der Klinik für Internistische Onkologie an der Klinik für Tumorbiologie, Freiburg.
In seiner Heimatstadt Göttingen studierte er Medizin, seine Ausbildung zum Facharzt für Innere Medizin erfolgte in der Abteilung Hämatologie-Onkologie in Göttingen.
1988 wurde er für das Fach Innere Medizin habilitiert. Er war als Oberarzt am Zentrum für Innere Medizin an der Universität Göttingen und als Gastarzt am St. Bartholomews Hospital in London tätig. 1990 erhielt Clemens Unger den Deutschen Krebspreis für seine Forschungsarbeiten zum Thema Alkylphosphocholine, einer neuen Substanzklasse, 1992 wurde er zum außerplanmäßigen Professor ernannt.
Seit 1993 ist Professor Unger in Freiburg Direktor der Klink für internistische Onkologie an der Klinik für Tumorbiologie.
1998 wurde er Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte. Im Jahr 1999 wurde er stellvertretender Vorsitzender der Kommission A, 2002 übernahm er den Vorsitz.
Auch bei der EMEA (European Agency for the Evaluation of Medicinal Products) in London ist er als ernannter Experte vertreten.
Professor Unger ist Mitglied zahlreicher wissenschaftlicher Fachgesellschaften und Gremien, so in der Arbeitsgemeinschaft für internistische Onkologie (AIO), der Arbeitsgemeinschaft für Wirkstoffentwicklung in der Onkologie (AWO), der American Society for Clinical Oncology (ASCO), der Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Chemotherapie (PEG), der Deutschen Krebsgesellschaft und der Deutschen Medizinischen Gesellschaft.
Sein besonderes wissenschaftliches Interesse gilt der Wirkstoffentwicklung aus Phospholipiden, der Verwendung von Liposomen als Träger von Pharmaka, der frühen klinischen Prüfung in der Onkologie, dem Drug-Targeting, der Angiogenese-Hemmung sowie der Zell- und Immuntherapie.
Herausragend war die Entwicklung des Wirkstoffs Miltefosin zusammen mit Professor Hans Jörg Eibel vom Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie in Göttingen.
Miltefosin wurde durch Struktur-Wirkungs-Untersuchungen antitumoral wirksamer (Alkyl-)Lysophospholipide als oral wirksames Prinzip entdeckt. Es ist als Miltex zur Behandlung bösartiger Hautveränderungen bei Brustkrebs im Handel. Bei Leishmaniose, auch bekannt als „kala-azar“ (Schwarze Krankheit) wurden in 98 % der Fälle Heilungserfolge erzielt – bei der häufig tödlichen oder zu Verstümmelungen führenden Infektionskrankheit ein großer Fortschritt.
Professor Ungers Forschungsaktivitäten spiegeln sich in zahlreichen Publikationen wider. Die Arzneimitteltherapie begleitet er seit 1997 im Herausgeber-Beirat.
Prof. Dr. Jürgen Schölmerich und Prof. Dr. Clemens Unger werden künftig zusammen mit Prof. Dr. Hans Christoph Diener, Essen, Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Kurt Kochsiek, Würzburg, und Prof. Dr. Dr. Drs. h. c. Ernst Mutschler, Frankfurt, das Herausgeber-Gremium der Arzneimitteltherapie bilden. Mit ihrer Kompetenz und Erfahrung werden wir auch künftig unseren Lesern jeden Monat hilfreiche und wichtige Informationen rund um die Therapie mit Arzneimitteln zur Verfügung stellen.
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