90Yttrium-Ibritumomab-Tiuxetan


Fortschritt bei der Therapie rezidivierter oder therapierefraktärer Non-Hodgkin-Lymphome

Jochen Rentschler und Clemens Unger, Freiburg

Die Einführung des monoklonalen Antikörpers Rituximab führte zu erheblichen Fortschritten in der Behandlung CD20-positiver B-Zell-Non-Hodgkin-Lymphome (B-NHL). In zahlreichen Studien konnte die Wirksamkeit dieses Therapieprinzips sowohl in der First- als auch in der Second-Line-Therapie aggressiver und indolenter Lymphome gezeigt werden. Es ist heute bei vielen Lymphomentitäten Bestandteil der Standardtherapie.Seit April 2004 ist das Radioimmunkonjugat Zevalin®, bestehend aus dem murinen, monoklonalen Anti-CD20-Antikörper Ibritumomab, dem Chelator Tiuxetan und dem Radionuklid 90Yttrium, in Deutschland zugelassen. Indikation ist die Zweitlinientherapie erwachsener Patienten mit CD20-positivem, follikulärem B-NHL, refraktär oder rezidiviert nach vorheriger Rituximab-Therapie. In mehrere Studien konnten vor allem bei indolenten Lymphomen hohe Gesamtansprechraten um 70 % gezeigt werden. Eine ambulante Behandlung ist möglich. Die Verträglichkeit ist nach den bisherigen Erfahrungen relativ gut. Hauptnebenwirkung ist die Hämatotoxizität; Infektionskomplikationen machten bei einer Auswertung von 349 Patienten in 7 % der Fälle eine stationäre Behandlung erforderlich.Neben der zugelassenen Indikation wird Zevalin® im Rahmen von Studien derzeit auch bei anderen CD20-positiven Lymphomen klinisch geprüft. Daneben wird der Stellenwert von Zevalin® bei der Primärtherapie, der Hochdosistherapie, der Konsolidierung, der Therapie nicht chemotherapiefähiger Patienten und bei verschiedenen weiteren Indikationen untersucht.
Arzneimitteltherapie 2005;23:107–11.

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