Harnsteinleiden


Medikamentöse Therapie und Metaphylaxe

Gunnar Wendt-Nordahl, Peter Alken und Thomas Knoll, Mannheim

Die meisten Harnsteinpatienten stellen sich erstmals mit einer akuten Nierenkolik vor, deren symptomatische Therapie mit nichtsteroidalen Antiphlogistika (NSAR) und Opioiden erfolgt. Refraktäre Schmerzen erfordern eine Entlastung der Niere durch Harnleiterschienung oder perkutane Nephrostomie. Manifeste Nieren- und Harnleitersteine werden heute für den Patienten wenig belastend mit minimal-invasiven Therapieverfahren entfernt. Nur bei den radiologisch nicht-schattengebenden Harnsäuresteinen wird eine medikamentöse Chemolitholyse empfohlen.Die Häufigkeit der Steinerkrankung und deren hohe Rezidivneigung erfordern die Identifikation von Risikopatienten nach dem Steinereignis und eine entsprechende diätetische und medikamentöse Metaphylaxe. Hierzu erfolgt bei allen Patienten eine orientierende metabolische Diagnostik, um zugrunde liegende Stoffwechselstörungen zu identifizieren. Hochrisikopatienten erhalten eine erweiterte Stoffwechselabklärung, die eine zweimalige 24h-Urinuntersuchung beinhaltet. Obwohl eine Rezidivsteinbildung nicht immer verhindert werden kann, kann eine suffiziente Steinmetaphylaxe, die Compliance des Patienten vorausgesetzt, die Frequenz signifikant reduzieren. Dies ist nicht zuletzt in Zeiten hohen ökonomischen Drucks erstrebenswert, da eine Reduktion der Steinereignisse die Häufigkeit notwendiger urologischer Interventionen senkt. Diese sind meist mit einem stationären Krankenhausaufenthalt verbunden und signifikant teurer als die Kosten der Metaphylaxe. Eine konsequent durchgeführte Steinmetaphylaxe ist also sowohl für den Patienten als auch für das Budget der Kostenträger mit Vorteilen verbunden. Die vorliegende Arbeit gibt, unter Berücksichtigung der aktuellen Empfehlungen der Fachgesellschaften, einen Überblick über die medikamentösen Möglichkeiten der Steintherapie sowie die Diagnostik und Durchführung der Steinmetaphylaxe.
Arzneimitteltherapie 2006;24:6–12.

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