Stressulkusprophylaxe – heute noch ein wichtiges Konzept?


Stefanie Froh, Regensburg

Die stressbedingte gastrointestinale Blutung stellt bei kritisch kranken Patienten eine bedeutsame Komplikation dar, da sie Morbidität und Mortalität der Patienten deutlich erhöht. Gemäß der Datenlage kann durch eine prophylaktische Therapie zwar die Rate klinisch signifikanter Blutungen gesenkt werden, für eine Senkung der Mortalität gibt es jedoch keine Evidenz. Nicht alle kritisch kranken Patienten benötigen eine Stressulkusprophylaxe. Die mit einer Stressulkusblutung assoziierten Hauptrisikofaktoren sind mechanische Beatmung >48 h oder Koagulopathie (Thrombozytenzahl <50/nl, partielle Thromboplastinzeit [PTT] >2-fach erhöht, INR [international normalized ratio] >1,5). Aktuelle präventive Therapiestrategien beinhalten den Einsatz von H2-Rezeptorantagonisten und Protonenpumpeninhibitoren (PPI), die die Säuresekretion supprimieren, und Sucralfat, das die Magenschleimhaut ohne Erhöhung des pH-Werts schützt.
Arzneimitteltherapie 2010;28:37–44.

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