Bei der Immunthrombozytopenie (ITP) liegt definitionsgemäß eine isolierte Thrombozytopenie vor. Neben einem durch Autoantikörper gegen Epitope der Glykoproteinrezeptoren Ib und IIb/IIIa auf der Plättchenoberfläche bedingten vermehrten Thrombozytenabbau spielen bei der Pathogenese der Erkrankung auch ein relativer Thrombopoetinmangel und eine insuffiziente Thrombozytopoese eine Rolle. Zur Pharmakotherapie werden Glucocorticoide, Immunglobuline und Immunsuppressiva eingesetzt. Bei chronischer, therapierefraktärer Immunthrombozytopenie kann durch Splenektomie eine Besserung erzielt werden. Eine noch relativ neue Therapieoption bieten die Thrombopoetin-Rezeptoragonisten Romiplostim und Eltrombopag, die seit Februar 2009 bzw. März 2010 zur Behandlung erwachsener splenektomierter Patienten mit chronischer Immunthrombozytopenie, die gegenüber anderen Therapien refraktär sind, beziehungsweise als Zweitlinientherapie bei Kontraindikationen gegen eine Splenektomie zugelassen sind. Dieser Beitrag gibt einen Überblick über die pharmakologischen Eigenschaften der beiden Substanzen und die derzeit vorliegenden Daten zu Wirksamkeit und unerwünschten Arzneimittelwirkungen sowie wichtige Informationen zur Anwendung.
Arzneimitteltherapie 2010;28:184–90.