S3-Leitlinie Harnwegsinfektionen


Aktuelle Empfehlungen für die Therapie unkomplizierter bakterieller Harnwegsinfektionen bei Erwachsenen

Egid Strehl und Heidegun Blümle, Freiburg

Nach den Empfehlungen der S3-Leitlinie Harnwegsinfektionen (HWI) sind Fosfomycin-Trometamol und Nitrofurantoin Mittel der ersten Wahl zur Behandlung der unkomplizierten Zystitis bei nicht schwangeren Frauen. Penicillinderivate, Cephalosporine oder Fosfomycin-Trometamol werden bei Schwangeren, Fluorchinolone bei Männern für die Erstbehandlung empfohlen. Die Therapie der Pyelonephritis sollte bei Frauen und Männern bevorzugt mit Fluorchinolonen erfolgen, bei Schwangeren mit Cephalosporinen der Gruppen 2 und 3. Die Behandlungsempfehlungen für ansonsten gesunde Frauen in der Prä- und Postmenopause sowie für Nichtdiabetiker und Diabetiker mit stabiler Stoffwechsellage unterscheiden sich nicht. Eine Urinkultur sollte nicht routinemäßig, sondern nur bei entsprechender Indikation (z. B. bei Anzeichen einer rezidivierenden Harnwegsinfektion bei ambulanten Patienten, zur gezielten Suche in der Schwangerschaft oder bei Immunsuppression) angelegt werden. Kenntnisse über die lokale Resistenzrate des Erregerspektrums sollten bei der Therapieauswahl berücksichtigt werden, insbesondere bei der Anwendung von Fluorchinolonen und Cotrimoxazol bzw. Trimethoprim. Die Leitlinienempfehlungen zielen vor allem darauf ab, Patienten mit Harnwegsinfektionen möglichst kurz, aber effektiv zu therapieren.
Arzneimitteltherapie 2011;29:176–84.

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