Dr. med. Peter Stiefelhagen, Hachenburg
Lange Zeit galten sie als Müll in der Zelle. Die Rede ist von den kurzen Ribonukleinsäureketten im Zellkern, auch MicroRNAs genannt. Sie wurden erstmals 1993 von einem amerikanischen Biologen in den Zellen des Fadenwurms Caenorhabditis elegans beschrieben. Sie enthalten selbst keine Erbinformationen für Proteine, regulieren jedoch die Proteinsynthese und steuern ein Netzwerk von Genen. Somit beeinflussen sie die Entwicklung, Vermehrung und Funktion von Zellen.
Heute weiß man, dass die Art und Menge der MicroRNAs sich bei vielen Krankheiten verändert, unter anderem auch bei kardiologischen Krankheitsbildern wie Herzinsuffizienz und Herzrhythmusstörungen. Wie die zahlreichen Vorträge bei der diesjährigen Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e.V. (11.–14.04.2012 in Mannheim) zeigten, sind MicroRNAs in den letzten Jahren zunehmend in das Zentrum der kardiovaskulären Forschung gerückt. Wesentliche neue Erkenntnisse zu einer möglichen Rolle der MicroRNAs wurden zum Beispiel in Bezug auf das Vorhofflimmern, genauer: die damit einhergehenden atrialen Remodelingprozesse, gewonnen.
Rolle der MicroRNAs beim Remodeling
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