Das multiple Myelom (MM) ist eine nach wie vor unheilbare maligne Plasmazellerkrankung. Therapiebedürftig ist sie, sobald assoziierte Symptome im Sinne von „Endorganschäden“ auftreten. Zahlreiche „neue Substanzen“ (Proteasomhemmer, immunmodulierende Substanzen) wurden im vergangenen Jahrzehnt eingeführt, was eine deutliche Prognoseverbesserung zur Folge hatte. Um eine möglichst hohe Ansprechrate zu erreichen (mit dem Ziel einer möglichst lang dauernden Krankheitskontrolle), werden Polychemotherapie, alternierende Gaben und das Prinzip der „kontinuierlichen Therapie“ eingesetzt. Unter allen Patienten mit Krankheitsrezidiv sind diejenigen mit extramedullärer Erkrankung (EMD) aktuell am schlechtesten behandelbar. Es bleibt abzuwarten, ob und wann genomische Analysen durch Nächstgenerations-Sequenzierung dazu führen, dass das Auf und Ab der unterschiedlichen Tumor-Subklone verstanden wird. Möglicherweise führen solche Technologien schließlich dazu, dass künftig auch für das Myelom echte „zielgerichtete Therapien“ entwickelt werden können. Bislang fehlen solche praktisch noch völlig.
Arzneimitteltherapie 2014;32:159–66.