Seit Februar 2016 steht in Europa ein neues Arzneimittel zur Behandlung der Gicht zur Verfügung. Lesinurad ist in Kombination mit einem Xanthinoxidase-Hemmer zur Therapie der symptomatischen Hyperurikämie mit oder ohne Gicht-Tophi zugelassen. Der Wirkstoff inhibiert unter anderem das Transportprotein URAT1, das in der Niere für die Reabsorption filtrierter Harnsäure die größte Bedeutung besitzt. Als Folge der Hemmung der Reabsorption der Harnsäure erhöht sich deren Ausscheidung mit dem Urin, die Konzentration im Blut sinkt. In zwei zulassungsrelevanten Phase-III-Studien, in denen Lesinurad in Kombination mit Allopurinol angewendet worden war, erreichten nach sechs Monaten fast doppelt so viele Patienten das Serumziel von <6,0 mg/dl wie unter der Allopurinol-Monotherapie. Die häufigsten bisher beobachteten Nebenwirkungen sind Kopfschmerzen, grippeähnliche Symptome, erhöhte Serumcreatinin-Werte und gastroösophagealer Reflux.
Arzneimitteltherapie 2016;34:357–61.