Funktionelle Verdauungsbeschwerden finden sich häufig in der Allgemeinbevölkerung und können anhand der Rom-IV-Kriterien definierten Krankheitsbildern zugeordnet werden. Nach Ausschluss organischer Ursachen sollte die Therapie symptomorientiert, individuell und zeitlich begrenzt sein. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass viele Symptome gemeinsam auftreten können (Schmerzen, Discomfort, Dyspepsie, Völlegefühl, Übelkeit, Erbrechen, Meteorismus, Obstipation, Stuhlentleerungsstörungen, Diarrhö), die potenziell mit einer viszeralen Hypersensitivität assoziiert sind. Häufig ist eine kombinierte medikamentöse Therapie erforderlich, wobei Funktionsstörungen und Symptomatik nicht miteinander korrelieren müssen. Viele Medikamente sind für spezielle funktionelle Verdauungserkrankungen nicht zugelassen.
Arzneimitteltherapie 2017;35:308–17.