Voclosporin
Calcineurin-Inhibitor zur Behandlung von Lupus-Nephritis
Für Patienten mit systemischem Lupus erythematodes mit Nierenbeteiligung (Lupus-Nephritis) steht mit dem Calcineurin-Inhibitor Voclosporin eine neue Therapieoption zur Verfügung. Basis der Zulassung des Immunsuppressivums waren die Ergebnisse der Phase-III-Studie AURORA 1.
Arzneimitteltherapie 2023;41:167–71.
Spesolimab
Interleukin-36-Rezeptor-Inhibitor zur Therapie von Erwachsenen mit generalisierter pustulöser Psoriasis
Der Inhibitor des Interleukin-36-Rezeptors Spesolimab ist zugelassen als Monotherapie zur Behandlung von Schüben bei Erwachsenen mit generalisierter pustulöser Psoriasis. In der Phase-II-Studie Effisayil 1 verbesserte sich unter dem monoklonalen Antikörper der GPPGA-Pustulations-Subscore bei rund der Hälfte der Patienten auf 0. Häufige Nebenwirkungen umfassen Infektionen, Pruritus, Reaktionen an der Injektionsstelle und Ermüdung.
Arzneimitteltherapie 2023;41:172–4.
English abstract
Spesolimab
The interleukin-36 receptor inhibitor spesolimab is approved as monotherapy for the treatment of flare-ups in adults with generalized pustular psoriasis. In the phase 2 Effisayil 1 study, the monoclonal antibody improved the GPPGA pustulation subscore to 0 in around half of the patients. Common side effects include infection, pruritus, injection site reactions and fatigue.
Key words: spesolimab, generalized pustular psoriasis, IL-36, Effisayil 1
Aktuelle Erkenntnisse zu entzündlich-rheumatischen Erkrankungen
Bericht vom 129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM)
Vom 22. bis 25. April 2023 fand im RheinMain CongressCenter Wiesbaden der 129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) sowohl als Präsenzveranstaltung als auch online statt. Unter dem Motto „Systemisch denken – individuell therapieren“ konnten mehr als 7000 interessierte Teilnehmer in mehr als 1000 Vorträgen und 329 Sitzungen den aktuellen Stand der Wissenschaft erleben. Die über 800 Referenten boten dabei einen Überblick aus der gesamten Palette der internistischen Medizin, der Fokus dieses Berichts liegt auf entzündlich-rheumatischen Erkrankungen.
Arzneimitteltherapie 2023;41:179–83.
Rheumatoide Arthritis
Immuncheckpoint-Aktivator Peresolimab in Phase-II-Studie wirksamer als Placebo
Die Behandlung mit Peresolimab ist ein neuer Ansatz in der Therapie von Patienten mit rheumatoider Arthritis: Der humanisierte monoklonale IgG1-Antikörper aktiviert den Immuncheckpoint PD-1, wodurch Autoimmunreaktionen reduziert werden sollen. In einer Phase-II-Studie konnte nun eine signifikant höhere Wirksamkeit von Peresolimab gegenüber Placebo gezeigt werden.
Atopische Dermatitis
Lebrikizumab bei moderater bis schwerer atopischer Dermatitis wirksam
Lebrikizumab, ein monoklonaler Antikörper gegen Interleukin-13, konnte in zwei identisch designten Phase-III-Studien eine atopische Dermatitis (AD) im Vergleich zu Placebo bei einem akzeptablen Sicherheitsprofil signifikant verbessern und könnte demnächst die Therapieoptionen für Patienten erweitern.
Krebs/rheumatoide Arthritis
Risiko für schwere immunbedingte Nebenwirkungen bei Patienten mit rheumatoider Arthritis
Die onkologische Therapie mit Immun-Checkpoint-Inhibitoren geht mit einem Risiko für immunbedingte Nebenwirkungen einher, die alle Organe betreffen und bis hin zu einer ausgeprägten Morbidität und Mortalität führen können. In einer Studie wurde nun untersucht, ob für Patienten mit rheumatoider Arthritis ein erhöhtes Risiko für schwere immunbedingte Nebenwirkungen durch Immun-Checkpoint-Inhibitoren besteht.
Entzündliche Autoimmunerkrankungen
Filgotinib: Kein Anhaltspunkt für männliche Unfruchtbarkeit
Der selektive Januskinase-1-Inhibitor Filgotinib ist zur Behandlung der rheumatoiden Arthritis und Colitis ulcerosa zugelassen. In den Studien MANTA und MANTA-RAy sind Forscher nun Hinweisen aus präklinischen Studien nachgegangen, dass Filgotinib die Fortpflanzungsorgane von Männern schädigen könnte. Beide Studien geben Entwarnung. Eine Behandlung über 13 Wochen hat demnach keinen messbaren Effekt auf die Spermaqualität und Geschlechtshormone.
Eisenmangel
Mit oder ohne Anämie: Eisentherapie bewährt sich bei akuter Herzinsuffizienz
Eisenmangel ist ein ungünstiger Prognose-Faktor bei akuter Herzinsuffizienz. Laut den Ergebnissen der AFFIRM-AHF-Studie profitieren betroffene Patienten von der intravenöse Gabe von Eisencarboxymaltose hinsichtlich Hospitalisierungsrate und Lebensqualität. Eine kürzlich im Fachmagazin Circulation publizierte Subgruppenanalyse zeigt, dass das Vorliegen einer Anämie dabei keinen Unterschied macht.
Niereninsuffizienz
Direkte orale Antikoagulanzien in Standarddosierung besser als Warfarin
Direkte orale Antikoagulanzien haben Vorteile gegenüber Warfarin zur Embolieprophylaxe bei Vorhofflimmern, werden bei Niereninsuffizienz aber oft vorsichtig eingesetzt. In der vorliegenden Metaanalyse wurde ihre Wirksamkeit und Sicherheit bei eingeschränkter Nierenfunktion untersucht.
Prophylaxe klappenbedingter Thromboembolien
Apixaban oder Warfarin bei Patienten mit einer mechanischen On-X-Aortenklappe?
Mit einem Kommentar des Autors
Patienten mit mechanischen Herzklappen müssen antikoaguliert werden. Kann Apixaban anstelle von Warfarin bei Patienten mit einer mechanischen Aortenklappe vom Typ On-X eingesetzt werden?
Diabetes mellitus Typ 2
Nutzen und Risiko einer medikamentösen Behandlung des Typ-2-Diabetes
Mit einem Kommentar des Autors
Die Ergebnisse einer Netzwerk-Metaanalyse bestätigen die kardiovaskulären Vorteile von SGLT-2-Hemmer und GLP-1-Rezeptor-Agonisten sowie nephroprotektive Eigenschaften von Finerenon bei der Therapie des Diabetes mellitus Typ 2. Der größte Einfluss auf die Gewichtsreduktion zeigte sich unter Tirzepatid.
COVID-19
Glucocorticoide bei COVID-19-Patienten, die keinen Sauerstoff erhalten: Nutzen oder Schaden?
Mit einem Kommentar des Autors
Der Einsatz von Glucocorticoiden erhöht wahrscheinlich die Sterblichkeit bei hospitalisierten Patienten mit COVID-19, die keinen Sauerstoff benötigen – mit einer Number needed to harm von 27.
Atopische Dermatitis
Zulassungserweiterung für Dupilumab
Dupilumab erhielt im März 2023 eine Zulassungserweiterung für Kinder zwischen sechs Monaten und fünf Jahren mit schwer ausgeprägter atopischer Dermatitis, die für eine systemische Therapie infrage kommen. Die Studienergebnisse, die dieser Indikationserweiterung zugrunde liegen, wurden auf einer Pressekonferenz im Rahmen der 52. Jahrestagung der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG) präsentiert.
Nichtkleinzelliges Lungenkarzinom
Neue Kombination für die NSCLC-Erstlinientherapie zugelassen
Kürzlich wurde die Kombination aus Cemiplimab und Platin-basierter Chemotherapie als Erstlinientherapie bei Erwachsenen mit fortgeschrittenem NSCLC ohne EGFR-, ALK- oder ROS1-Aberrationen und einer PD-L1-Expression von ≥ 1 % zugelassen. In der zulassungsrelevanten EMPOWER-Lung-3-Studie verbesserten sich sowohl Gesamtüberleben als auch progressionsfreies Überleben unter der Kombination im Vergleich zu Placebo plus Chemotherapie.