Diabetes mellitus und Schizophrenie


Bettina Zietz, Kelheim*

Die Häufigkeit eines Diabetes mellitus ist bei Patienten mit Schizophrenie auch ohne medikamentöse Behandlung erhöht. Die Einnahme von Neuroleptika, vor allem von so genannten atypischen Neuroleptika wie Olanzapin und Clozapin, führt unabhängig von einer Neuroleptika-bedingten Gewichtszunahme zu einer höheren Inzidenz von Diabetes mellitus Typ 2. Aufgrund der erhöhten Diabetes-Inzidenz bei Einnahme von Neuroleptika sind regelmäßige Stoffwechselkontrollen indiziert. Die Patienten sollten darüber hinaus auf die Symptome einer auftretenden diabetischen Stoffwechsellage aufmerksam gemacht werden. Die Diabetes-Therapie schizophrener Patienten sollte differenziert nach der primär vorliegenden Störung – Insulin-Resistenz oder Insulin-Mangel – erfolgen. Bei vermuteter Insulin-Resistenz (adipöser Patient mit metabolischem Syndrom) ist bevorzugt eine medikamentöse Monotherapie mit Metformin, bei deren Versagen eine Kombination von Metformin und „Glitazonen“ angezeigt. Liegt vor allem ein Insulin-Mangel vor (schlanker bis normalgewichtiger Patient ohne metabolisches Syndrom) werden β-zytotrope Substanzen und Insulin angewendet. In der Diabetes-Schulung sollte die eingeschränkte mentale Leistungsfähigkeit der schizophrenen Patienten berücksichtigt werden und neben einer Beschränkung auf essentielle Lerninhalte das Hauptaugenmerk auf praktische Übungen gelegt werden.
Arzneimitteltherapie 2003;21:349-52.

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