Wechselwirkungen bei der Psychopharmakotherapie


Datenbankabfrage und Konzentrationsbestimmungen im Blut

Christoph Hiemke, Aleksandra Dragicevic, Julia Sachse und Sebastian Härtter, Mainz*

Bei multimorbiden Patienten, bei denen verschiedene Störungen zu gleicher Zeit zu behandeln sind, ist „Polypharmazie“ die Regel. Bei Kombination von Arzneimitteln besteht ein Risiko von Arzneimittelwechselwirkungen. Diese sind manchmal erwünscht, meist aber unerwünscht. Für Psychopharmaka ist erst in den vergangenen Jahren, insbesondere mit der Einführung neuer Antidepressiva, die Bedeutung von Arzneimittelinteraktionen bekannt geworden. Wissenschaftliche Erkenntnisse der letzten Jahre haben das Verständnis von Arzneimittelwechselwirkungen verbessert und damit deren Vorhersagbarkeit erleichtert. Es gibt Computerprogramme, die diese Erkenntnisse nutzen. Die Programme sind allerdings nur bedingt für die praktische Anwendung nützlich. Meist werden nur Hinweise auf Interaktionen gegeben ohne Kommentar zu deren klinischen Relevanz. Ein Verfahren zur Überwachung von pharmakokinetischen Arzneimittel-Interaktionen ist therapeutisches Drug-Monitoring (TDM). Interaktionscomputerprogramme müssen zwar noch verbessert werden, sind aber bereits jetzt ebenso wie Blutspiegelmessungen wichtige Hilfsmittel, die für die Therapie genutzt werden sollten, insbesondere bei multimorbiden Patienten.
Arzneimitteltherapie 2003;21:331-5.

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