Seit 1990 wurde eine Reihe von Antikonvulsiva zugelassen. Sie werden als Antikonvulsiva der zweiten Generation bezeichnet. Diese neuen Antikonvulsiva weisen insgesamt eine bessere Verträglichkeit auf und tragen zur Vereinfachung und stabileren Durchführung der Langzeittherapie bei. Die Kenntnis der Pharmakologie, Wirkungs- und Nebenwirkungsprofile stellt eine wichtige Voraussetzung für eine individuell optimierte Pharmakotherapie der Epilepsien dar. Das Ziel der Pharmakotherapie besteht nicht nur in einer Anfallskontrolle, sondern darüber hinaus in einer nebenwirkungsarmen Langzeitbehandlung. Daher sind zusätzlich zum epileptischen Syndrom die individuelle Organdisposition, das psychische Befinden und der optimale Applikationsmodus für die Auswahl der Substanz zu berücksichtigen. Von den Antikonvulsiva der zweiten Generation werden im Folgenden die sechs zuletzt zugelassenen erörtert: Gabapentin, Levetiracetam, Lamotrigin, Oxcarbazepin, Tiagabin und Topiramat.
Arzneimitteltherapie 2003;21:373-85.