Therapie schwerer Pneumonien bei hospitalisierten Patienten


Stellenwert der modernen Breitspektrum-Antibiotika

Klaus-Friedrich Bodmann, Hildesheim

Pneumonien gehören nach wie vor zu den häufigsten Infektionen bei hospitalisierten Patienten. Besondere Bedeutung kommt der nosokomialen Pneumonie zu, deren Erregerspektrum maßgeblich durch den Erkrankungszeitpunkt bestimmt wird, weiterhin durch Risikofaktoren wie Grunderkrankungen oder antibiotische Vorbehandlung. Haupterreger der nosokomialen Pneumonie sind Enterobakterien wie Enterobacter spp., E. coli und Klebsiella spp., Staphylococcus aureus und Streptococcus pneumoniae. Bei Patienten mit nosokomialer Pneumonie und zusätzlichen Risikofaktoren wie vorbestehender struktureller Lungenerkrankung, maschineller Beatmung, Auftreten der Pneumonie ab Tag 5 oder bei längerem Aufenthalt auf der Intensivstation muss außerdem vermehrt mit Pseudomonas aeruginosa gerechnet werden. Patienten mit strukturellen Lungenerkrankungen, die auf der Intensivstation therapiert werden müssen, gelten als besondere Risikogruppe, unabhängig davon, ob die Pneumonie als nosokomial oder als ambulant erworben eingestuft wird. Bei sehr schweren Infektionen und Nachweis von Pseudomonas aeruginosa sollte eine Kombinationstherapie durchgeführt werden. Die aktuelle lokale Resistenzsituation ist bei der Auswahl der Antibiotika zu berücksichtigen.
Arzneimitteltherapie 2005;23:19–27.

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