Insulintherapie des Diabetes mellitus Typ 1 bei Erwachsenen


Roland Büttner, Christiane Girlich und Leo Cornelius Bollheimer, Regensburg

Beim Diabetes mellitus Typ 1 sind die Insulin-produzierenden Beta-Zellen des endokrinen Pankreas durch einen Autoimmunprozess zerstört. Die Therapie kann deshalb nur in einer Insulinsubstitution bestehen, die das physiologische beta-zelluläre Sekretionsverhalten bestmöglichst imitiert. Der gängige Therapiemodus hierfür ist die so genannte intensivierte konventionelle Insulintherapie (ICT), bei der durch die subkutane Injektion eines Verzögerungsinsulins die physiologische Basalinsulinrate und durch mahlzeitenbezogene Gaben von kurz wirkenden Insulinen die nahrungsstimulierte Insulinsekretion ersetzt wird. Die intensivierte konventionelle Insulintherapie ist dabei kein starres Therapiekonzept, sondern erfordert eine flexible Anpassung beispielsweise bei körperlicher Betätigung/Sport, Zeitverschiebung im Rahmen von Reisen sowie bei besonderen körperlichen Stresssituationen wie Operationen oder einer intensivmedizinischen Therapie. Durch die Einführung der so genannten Analoginsuline stehen differenzialtherapeutisch Präparate zur Verfügung, die den herkömmlichen Normal- und Verzögerungsinsulinen in ihrer Pharmakokinetik überlegen sein sollen. Der hieraus erwachsende mögliche Nutzen für den Typ-1-Diabetiker wird kontrovers beurteilt.
Arzneimitteltherapie 2006;24:411–22.

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