Dr. med. Peter Stiefelhagen, Hachenburg
Eine der häufigsten hämatologischen Erkrankungen im klinischen Alltag ist die Eisenmangelanämie. Sie erfordert immer eine weitergehende Abklärung, insbesondere eine Magen-Darm-Diagnostik, und eventuell eine Substitution. Schwieriger ist die Indikationsstellung für eine Eisentherapie jedoch dann, wenn ein Eisenmangel als Ursache einer unspezifischen Symptomatik wie Leistungsschwäche oder Müdigkeit diskutiert wird, das Blutbild jedoch unauffällig ist. Doch wie lässt sich ein solcher „latenter“ Eisenmangel zweifelsfrei nachweisen und wann ist eine orale oder sogar intravenöse Eisengabe sinnvoll?
Diese Eisendebatte, die sowohl in Fach- als auch in Laienmedien zurzeit sehr intensiv geführt wird, ist nicht neu. Schon in den 50er Jahren wurde über einen latenten Eisenmangel als Quelle von Fehldiagnosen wie neurovegetative Dystonie diskutiert. Doch erst neuere Untersuchungen konnten belegen, dass sich bereits vor Manifestation einer Eisenmangelanämie ein Eisenmangelsyndrom manifestieren kann, was sich in einer Abnahme der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit äußert. Als Risikogruppe für einen solchen isolierten Eisenmangel gelten Kinder und Jugendliche in der Wachstumsphase, Frauen, Schwangere und Athleten.
Eisen hat vielfältige Funktionen
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