Was gibt es Neues beim Schlaganfall?


Hans-Christoph Diener, Ralph Weber, Essen, und Martin Grond, Siegen

Diese Übersichtsarbeit informiert über Studienergebnisse des vergangenen Jahres zum Thema ischämischer und hämorrhagischer Schlaganfall und stellt Konferenzbeiträge der Internationalen und Europäischen Schlaganfallkonferenz 2010 vor, die teilweise noch nicht publiziert worden sind. Hervorzuheben sind die inzwischen veröffentlichten Ergebnisse der ICSS- und CREST-Studien, in denen randomisiert die Karotis-Thrombendarteriektomie und das Karotisstenting verglichen wurden. In der ICSS-Studie war die Karotis-Thrombendarteriektomie dem Karotisstenting bei symptomatischen Karotisstenosen in dem bisher analysierten 120-Tage-Zeitraum hinsichtlich Schlaganfall, Tod und periprozeduralem Herzinfarkt überlegen. In CREST wurden Patienten mit asymptomatischen und symptomatischen ≥70%igen Karotisstenosen eingeschlossen. Hier zeigte sich kein signifikanter Behandlungsunterschied hinsichtlich des primären kombinierten Endpunkts (periprozeduraler Schlaganfall, Myokardinfarkt oder Tod und ipsilateraler Schlaganfall innerhalb von vier Jahren nach dem Eingriff). Bei Patienten unter 70 Jahren war die periprozedurale Komplikationsrate signifikant niedriger beim Stenting und bei Patienten über 70 Jahre signifikant niedriger bei der Operation.
Weiterhin gibt es kein Neuroprotektivum beim ischämischen Schlaganfall, auch Erythropoetin war nicht wirksam.
Mit dem direkten Thrombininhibitor Dabigatran steht möglicherweise bald eine Alternative zu Vitamin-K-Antagonisten für die Schlaganfallprophylaxe bei Vorhofflimmern zur Verfügung. In der RE-LY-Studie war die niedrige Dosis von Dabigatran genauso wirksam wie Warfarin, die höhere Dosis signifikant wirksamer. Die Rate schwerwiegender Blutungskomplikationen war zwischen Warfarin und der höheren Dosis von Dabigatran vergleichbar und bei der niedrigeren Dosis signifikant geringer.
Wie die früheren Studien konnte auch die große industrieunabhängige VITATOPS-Studie keine Wirksamkeit von B-Vitaminen in der Schlaganfallsekundärprophylaxe zeigen.
Arzneimitteltherapie 2010;28:371–80.

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