Dr. med. Peter Stiefelhagen, Hachenburg
Es ist noch gar nicht so lange her, dass der gelegentlich von Vertretern der Krankenkassen und der Politik ins Feld geführte Begriff der Überversorgung von uns Ärzten als Provokation empfunden und als Plädoyer für eine Rationierung diskreditiert wurde. Doch heute wird man kaum noch einen Arzt finden, der nicht der Meinung ist, in der Medizin werde nicht selten des Guten zu viel getan. Trotzdem ist es eine Überraschung, dass die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) sich jetzt dieses Themas angenommen und den diesjährigen Internistenkongress unter das Motto „Klug entscheiden“ gestellt hatte. Es wurde sogar eine Task Force ins Leben gerufen, die in den nächsten Monaten eine Liste mit jeweils fünf Maßnahmen aus allen Teilbereichen, die eine Überversorgung darstellen, erarbeiten soll. Damit soll ein konstruktiver Dialog über sinnvolles medizinisches Handeln initiiert werden. Die enorme, auch mediale Resonanz auf diese Initiative zeigt, wie dringend notwendig – und auch von Ärzten erwünscht – eine solche Diskussion ist.
Warum Überversorgung?
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