Seite 117 - 118
EditorialProf. Dr. Andreas H. Jacobs, Bonn

Alterspharmakotherapie

Auf dem Weg zur „weisen“ Therapieentscheidung

Seite 119 - 124
ÜbersichtBrigitte Hübner, Halle (Saale)

Behandlung von Hämophilien

Neue Therapieoptionen

Die Behandlung der angeborenen Hämophilie als schwerwiegender Blutungsstörung basiert in erster Linie auf der Substitution mit Blutgerinnungsfaktoren. Mangelnde Patienten-Compliance und die Entwicklung von Hemmkörpern beeinträchtigen oft den Therapieerfolg. Anhand unterschiedlicher Technologien kommen daher zunehmend rekombinant hergestellte Faktorpräparate mit verlängerter Halbwertszeit auf den Markt. Zudem befindet sich ein bispezifischer monoklonaler Antikörper zur Bindung der Faktoren IXa und X in der Entwicklung. Im Folgenden soll das Potenzial einiger neuartiger Therapieoptionen erörtert werden.

Zu diesem Artikel exisitert ein Korrekturhinweis

Arzneimitteltherapie 2018;36:119–24.

FlaggeEnglish abstract

New therapeutic options in the treatment of hemophilia

The treatment of inherent hemophilia as a severe bleeding disorder is mainly based on the substitution of clotting factors. Lacking compliance and the existence of inhibitory antibodies often minimize the therapeutic outcome. Therefore recombinant factor products with extended half-life arise on the market using different technologies. Further a bispecific monoclonal antibody with arms that recognize FIXa and X is being developed. The potential of these novel therapeutic approaches will be elucidated.

Seite 125 - 131
Neue Arzneimittel in der DiskussionMatthias Desch, Kogl bei Wien

Palbociclib und Ribociclib

CDK4/6-Inhibitoren zur Therapie des Mammakarzinoms

Mit Palbociclib und Ribociclib stehen seit Kurzem zwei Arzneimittel mit neuem Wirkungsmechanismus zur Therapie des Hormonrezeptor-(HR-)positiven, humanen epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptor-2(HER2)-negativen lokal fortgeschrittenen oder metastasierten Mammakarzinoms zur Verfügung. Beide Wirkstoffe werden im Rahmen einer endokrinen Therapie eingesetzt und zeigten in den Zulassungsstudien beeindruckende Ergebnisse bezüglich des progressionsfreien Überlebens und weiteren klinischen Endpunkten.
Arzneimitteltherapie 2018;36:125–31.

FlaggeEnglish abstract

Palbociclib and Ribociclib: inhibitors of CDK4/6 to treat breast cancer

About 60–75% of all breast cancer cases are HR+ and respond well to initial endocrine therapy (ET). Emerging resistance to aromatase inhibitors in ET is a raising problem. Palbociclib and Ribociclib are novel agents with a new mechanistic strategy. They inhibit highly selective CDK4/6 and block tumors cells entering the cell cycle to dublicate. In the approval studies both agents nearly double progression free survival in combination with letrozole or fulvestrant, respectively while side effects are manageable. Palbociclib and Ribociclib enrich the armamentarium of drugs to treat advanced or metastatic breast cancer.

Key words: Palbociclib, Ribociclib, CDK4/6, advanced/metastatic breast cancer, cell cycle, aromatase inhibitor

Seite 132 - 133
Neue Arzneimittel in der DiskussionClemens Unger, Freiburg

Palbociclib und Ribociclib

Aus Expertensicht

Arzneimitteltherapie 2018;36:132–3.

Seite 135 - 137
Klinische StudieDr. med. Marianne Schoppmeyer, Nordhorn

Gastroduodenale Ulzera

Vonoprazan verhindert Ulzera unter niedrig dosierter Acetylsalicylsäure-Therapie

Vonoprazan ist ein kaliumkompetitiver Säuresekretionshemmer, der seine Wirkung im Gegensatz zu den üblichen Protonenpumpeninhibitoren bereits nach der ersten Gabe entfaltet. In Japan ist er seit Februar 2015 zugelassen. Zur Rezidivprophylaxe gastroduodenaler Ulzera unter niedrig dosierter Acetylsalicylsäure(ASS)-Therapie wurden nun Wirksamkeit und Sicherheit von Vonoprazan im Vergleich zu Lansoprazol getestet. Vonoprazan zeigte sich dabei als nicht unterlegen.

Seite 139 - 149
Referiert & kommentiert: Aus Forschung und EntwicklungProf. Dr. Hans-Christoph Diener, Essen

Chronisch inflammatorische demyelinisierende Polyneuropathie

Path-Studie: Therapie mit subkutaner Immunglobulin-Gabe

Mit einem Kommentar des Autors
In einer randomisierten, doppelblinden, Placebo-kontrollierten Studie an 172 Patienten mit einer chronischen inflammatorischen demyelinisierenden Polyneuropathie (CIDP) war die intermittierende Gabe von subkutanen Immunglobulinen wirksam und wurde gut vertragen. Das ergab die PATH-Studie.

Seite 139 - 149
Referiert & kommentiert: TherapiehinweiseProf. Dr. Hans-Christoph Diener, Essen

Intrazerebrale Blutung

Ist Prothrombinkomplex bei der Behandlung von intrazerebralen Blutungen durch NOAK wirksam?

Mit einem Kommentar des Autors
In einer retrospektiven Kohortenstudie war Prothrombinkomplex (PCC) bei Patienten, die mit nicht-Vitamin-K-abhängigen oralen Antikoagulanzien (NOAK) antikoaguliert waren, nicht in der Lage, das Größenwachstum der Blutung zu verhindern. Eine Reduktion der systolischen Blutdruckwerte hatte allerdings einen protektiven Effekt.

Seite 139 - 149
Referiert & kommentiert: TherapiehinweiseProf. Dr. Hans-Christoph Diener, Essen

Zerebrale Blutung

Prognose der intrazerebralen Blutung unter der Einnahme von oralen Antikoagulanzien

Mit einem Kommentar des Autors
In einer retrospektiven Registerauswertung in den USA war die Sterblichkeit im Krankenhaus bei einer intrazerebrale Blutung unter NOAK oder Thrombozytenfunktionshemmern geringer als bei einem solchen Ereignis unter Warfarin.

Seite 139 - 149
Referiert & kommentiert: TherapiehinweiseDr. med. Marianne Schoppmeyer, Nordhorn

Prävention

Herzinfarktrisiko bei labordiagnostisch nachgewiesener Influenza erhöht

Die Influenza steht seit längerer Zeit im Verdacht, das Risiko für einen akuten Myokardinfarkt zu erhöhen. Forscher haben diese Hypothese überprüft und in einer Studie das Vorliegen eines direkten Zusammenhangs untersucht. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass eine labordiagnostisch nachgewiesene Influenza das Risiko eines Herzinfarkts erhöht. Auch andere respiratorische Infektionen erhöhen das Herzinfarktrisiko.

Seite 139 - 149
Referiert & kommentiert: TherapiehinweiseDr. Miriam Sonnet, Rheinstetten

Psoriasis-Arthritis

Secukinumab mit vielversprechenden Langzeitergebnissen

Mit einem Kommentar von Prof. Dr. med. Ulf Müller-Ladner, Bad Nauheim
In zahlreichen Untersuchungen wurde eine hohe Wirksamkeit des Antikörpers Secukinumab bei der Therapie der Psoriasis und Psoriasis-Arthritis demonstriert. In einer neuen Phase-III-Studie untersuchten die Autoren nun die Langzeitwirkung von Secukinumab hinsichtlich Effizienz und Sicherheit.

Seite 139 - 149
Referiert & kommentiert: TherapiehinweiseDr. Miriam Sonnet, Rheinstetten

Handarthrose

Pregabalin und Duloxetin reduzieren Schmerzen

Mit einem Kommentar von Prof. Dr. med. Johann D. Ringe, Leverkusen
Arthrose-Beschwerden zu lindern, ist oft nicht einfach. Standardmedikamente bringen bei vielen Patienten nicht den gewünschten Effekt. In einer neuen randomisierten, Placebo-kontrollierten Studie testeten die Autoren Pregabalin und Duloxetin. Beide Mittel hatten bereits Erfolge bei der Schmerzreduktion einer Kniearthrose gezeigt. Die Studienautoren wollten nun wissen, ob die Wirkstoffe auch die Beschwerden einer Handarthrose bessern können.

Seite 152 - 154
Seite 155 - 157
PressekonferenzDr. med. Peter Stiefelhagen, Hachenburg

Heparin-induzierte Thrombozytopenie

Schon bei Verdacht muss Heparin abgesetzt werden

Die Heparin-induzierte Thrombozytopenie (HIT) ist immer eine lebensbedrohliche Komplikation einer Heparin-Gabe. Schon bei Verdacht sollte das Heparin-Präparat sofort abgesetzt werden, wobei sich dann als alternatives Koagulans Danaparoid empfiehlt, so das Fazit eines von der Firma Aspen im Rahmen der 62. Jahrestagung der Gesellschaft für Thrombose- und Hämostaseforschung (GTH) veranstalteten Satellitensymposiums.

Seite 155 - 157
PressekonferenzDr. med. Peter Stiefelhagen, Hachenburg

Schubförmige multiple Sklerose

Ozanimod ist eine neue vielversprechende Therapieoption

Ozanimod ist ein selektiver Sphingosin-1-phosphat-(S1P-)Rezeptormodulator, der eine immunmodulatorische Wirkung entfaltet, indem er den Austritt der Lymphozyten aus den Lymphknoten verhindert. Erste Ergebnisse von Phase-III-Studien bei Patienten mit einer schubförmigen multiplen Sklerose zeigen im Vergleich zu Interferon beta-1a (i.m.) eine Überlegenheit hinsichtlich der jährlichen Schubrate und der neu aufgetretenen Läsionen im Kernspintomogramm (MRT). Die Daten wurden im Rahmen eines von der Firma Celgene veranstalteten Fachpressegesprächs vorgestellt.