Seite 345 - 346
EditorialDr. rer. nat. Maja M. Christ, Stuttgart

Caring for every patient, learning from every patient

Highlights vom ASCO 2019

Seite 347 - 357
ÜbersichtHartmut Mahrhofer, Bernhard Hellmich, Kirchheim unter Teck

Biologika bei Vaskulitiden

Vaskulitiden sind seltene entzündliche Gefäßerkrankungen, die unbehandelt mit einer hohen Mortalität einhergehen können. Eine schnelle Diagnosefindung und eine effektive Therapie sind daher von entscheidender Bedeutung. In der Vergangenheit konnte durch den Einsatz von Glucocorticoiden (GC) sowie Immunsuppressiva die krankheitsbedingte Mortalität deutlich reduziert werden. Problematisch bei diesen Behandlungen ist aber das relativ hohe Risiko von therapieassoziierten Nebenwirkungen. Therapierefraktäre Krankheitsverläufe und Rezidive unter einer Reduktion der immunsuppressiven Therapie stellen weitere Herausforderungen dar. Durch ein tieferes Verständnis der Pathophysiologie von Vaskulitiden und den gezielten Einsatz neuer Substanzen konnten Fortschritte in Bezug auf die Remissionsraten, die Therapieverträglichkeit und die Remissionsdauer erreicht werden. Der vorliegende Übersichtsartikel stellt den aktuellen Stand der Therapie von Vaskulitiden unter besonderer Berücksichtigung der Biologika-Therapie dar.
Arzneimitteltherapie 2019;37:347–57.

FlaggeEnglish abstract

Biologics in vasculitis

Vasculitis is a rare inflammatory vascular disease that, if left untreated, may be associated with high mortality. Fast diagnosis and effective therapy are therefore crucial. In the past, the use of glucocorticoids as well as immunosuppressive agents markedly reduced disease-related mortality. However, a relatively high risk of therapy-associated side effects remains problematic. Refractory disease courses as well as relapses represent further challenges. Through a deeper understanding of the pathophysiology of vasculitis and the targeted use of new substances significant progress was achieved in terms of remission rates, therapy tolerance and remission duration. The present review article presents the current state of therapy of vasculitis with particular attention to biologic therapy.

Key words: vasculitis, immunsuppressiva, anti-TNF-alpha, rituximab, IL-6 inhibitors, IL-17 inhibitors, JAK-inhibitors

Seite 360 - 364
Neue Arzneimittel in der DiskussionClaudia Bruhn, Berlin

Risankizumab

Monoklonaler IL-23-Antikörper gegen Psoriasis

Seit Juni 2019 ist mit Risankizumab (Skyrizi®) in Europa ein neuer monoklonaler Antikörper zur Behandlung von Erwachsenen mit mittelschwerer bis schwerer Plaque-Psoriasis verfügbar, für die eine systemische Therapie in Betracht kommt. Risankizumab wird mittels einer Fertigspritze als subkutane Injektion verabreicht. In den Zulassungsstudien war der Antikörper in der Wirksamkeit nicht nur Placebo überlegen, sondern auch stärker wirksam als der TNF-α-Hemmer Adalimumab und der IL-12/IL-23-Hemmer Ustekinumab. Die häufigsten bisher beobachteten Nebenwirkungen sind Infektionen, insbesondere der oberen Atemwege sowie Pilzinfektionen der Haut.
Arzneimitteltherapie 2019;37:360–4

FlaggeEnglish abstract

Risankizumab: monoclonal IL-23 antibody for the treatment of plaque psoriasis

Since June 2019 the new monoclonal IL-23 antibody risankizumab has been authorized for use in the European Union. It is administered by subcutaneous injection to treat adults with moderate to severe plaque psoriasis. In studies, the monoclonal antibody was not only superior to placebo, but also superior to other monoclonal antibodies authorized for treatment of plaque psoriasis like adalimumab and ustekinumab. The most frequently reported adverse reactions were infections of the upper respiratory tract and of the skin. Most of them were mild to moderate.

Key words: plaque psoriasis, monoclonal antibody, systemic therapy, risankizumab, adalimumab, ustekinumab

Seite 365 - 366
Klinische StudieProf. Dr. med. Hans-Christoph Diener, Essen

Cluster-Kopfschmerz

Galcanezumab zur Therapie des episodischen Cluster-Kopfschmerzes

Mit einem Kommentar des Autors
Galcanezumab, ein monoklonarer Antikörper gegen das Calcitonin gene-related Peptide (CGRP) führt in einer Dosis von 300 mg subkutan einmal pro Monat im Vergleich zu Placebo zu einer signifikanten Reduktion der Häufigkeit von Clusterattacken beim episodischen Cluster-Kopfschmerz.

Seite 367 - 378
Referiert & kommentiert: TherapiehinweiseProf. Dr. med. Hans-Christoph Diener, Essen

Vaskuläre Erkrankungen

Nahrungsergänzungsmittel und diätetische Maßnahmen zur Prävention

Mit einem Kommentar des Autors
Die meisten Nahrungsergänzungsstoffe und diätetischen Maßnahmen haben keinen Einfluss auf die Inzidenz kardio- und zerebrovaskulärer Erkrankungen oder deren Sterblichkeit. Zu diesem Ergebnis kommen die Autoren eines in der Zeitschrift „Annals of Internal Medicine“ publizierten Reviews.

Seite 367 - 378
Referiert & kommentiert: TherapiehinweiseProf. Dr. med. Hans-Christoph Diener, Essen

Zerebrale Blutung

Senkung erhöhter Blutdruckwerte bei akuten intrazerebralen Blutungen

Mit einem Kommentar des Autors
Bei Patienten mit akuten, nichttraumatischen intrazerebralen Blutungen ist die aggressive Reduktion erhöhter Blutdruckwerte mit einem etwas besseren funktionellen Outcome assoziiert. Das ist das Ergebnis der gepoolten Analyse zweier großer randomisierter Studien.

Seite 367 - 378
Referiert & kommentiert: TherapiehinweiseProf. Dr. med. Hans-Christoph Diener, Essen

Schlaganfallprävention

Antikoagulation nach Schlaganfall bei Patienten mit Vorhofflimmern: Bridging oder kein Bridging?

Mit einem Kommentar des Autors
Ein Bridging mit niedermolekularem Heparin bei Patienten mit ischämischem Insult und Vorhofflimmern hat keinen therapeutischen Nutzen bezüglich der Verhinderung von ischämischen Ereignissen und führt zu einer erhöhten Rate an Blutungskomplikationen, so das Ergebnis einer in „Stroke“ veröffentlichten Analyse zweier prospektiver Studien.

Seite 367 - 378
Referiert & kommentiert: Kongresse, Symposien, KonferenzenDr. Susanne Heinzl, Reutlingen

Brustkrebs bei prämenopausalen Frauen

Ribociclib plus endokrine Therapie verlängert Gesamtüberleben

Erstmals konnte mit einem Biomarker-basierten Therapieansatz bei prämenopausalen Frauen mit Mammakarzinom eine Verlängerung des Gesamtüberlebens erreicht werden. In der Phase-III-Studie MONALEESA 7 senkte die Therapie mit dem CDK4/6-Hemmer Ribociclib zusätzlich zu endokriner Behandlung im Vergleich zu alleiniger endokriner Behandlung das Sterberisiko um 29 %. Die Ergebnisse wurden beim Jahreskongress der American Society of Clinical Oncoloy (ASCO) im Juni 2019 vorgestellt und parallel im New England Journal of Medicine publiziert.

Seite 367 - 378
Referiert & kommentiert: Kongresse, Symposien, KonferenzenDr. Susanne Heinzl, Reutlingen

Fortgeschrittenes nichtkleinzelliges Lungenkarzinom

Fünf-Jahres-Überlebensdaten zu Pembrolizumab

Der PD-1-Rezeptor-Inhibitor Pembrolizumab verbessert die Fünf-Jahres-Überlebensraten von Patienten mit nichtkleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC) deutlich, der Effekt war bei Patienten mit hoher PD-L1-Expression (PD-L1: Programmed Death Ligand 1) besonders gut. Dies zeigte eine Langzeitauswertung der im Jahr 2011 gestarteten Phase-I-Studie KEYNOTE 001, die bei der Jahrestagung der American Society for Clinical Oncology (ASCO) am 2. Juni 2019 als Poster vorgestellt worden war. Nach 5 Jahren lebten noch 23,2 % der nicht mit Chemotherapie vorbehandelten und 15,5 % der vorbehandelten Patienten.

Seite 367 - 378
Referiert & kommentiert: Kongresse, Symposien, KonferenzenDr. Annette Junker, Wermelskirchen

Erstlinientherapie von metastasierten kolorektalen Karzinomen

Patienten mit schlechter Prognose profitieren von 3-facher Chemotherapie plus Bevacizumab

Die Kombination aus FOLFOXIRI plus Bevacizumab (BEV) zeigte im Vergleich zu FOLFIRI plus BEV Vorteile in der Wirksamkeit bei der Behandlung von metastasierten kolorektalen Karzinomen (mCRC). Wegen der erhöhten Toxizität ist diese Viererkombination aber nicht für alle Patienten empfehlenswert. In der VISNU-1-Studie, die während der 55. ASCO-Tagung in Chicago vorgestellt wurde, zeigte sich, dass die zirkulierenden Tumorzellen (CTC) ein geeigneter Biomarker für die Entscheidung für eine solche Therapie sein könnten.

Seite 367 - 378
Referiert & kommentiert: Kongresse, Symposien, KonferenzenDr. Annette Junker, Wermelskirchen

Fortgeschrittene gastroösophageale Karzinome

Die Chemotherapie für ältere und gebrechliche Patienten optimieren

In der GO2-Studie wurde bei älteren, gebrechlichen Patienten mit fortgeschrittenen Karzinomen im Gastrointestinaltrakt bzw. im Ösophagus versucht, eine Chemotherapie mit dem optimalen klinischen Benefit zu ermitteln, wobei die Verträglichkeit, Lebensqualität und Zufriedenheit des Patienten berücksichtigt wurden. Ein niedrig dosiertes Regime aus Oxaliplatin und Capecitabin zeigte sich effektiv bei diesen Patienten und wies akzeptable Nebenwirkungen auf. Die Ergebnisse der GO2-Studie wurden während des 55. Jahreskongresses der amerikanischen Onkologen (ASCO) präsentiert.

Seite 379
NotizenDr. rer. nat. Stefan Fischer, Stuttgart

G-BA-Beschluss vom August 2019

Apalutamid

Mit einem Kommentar des Autors

Seite 380 - 381
Seite 382 - 385
PressekonferenzDr. Maja M. Christ, Stuttgart

Highlights vom ASCO

„Man kann viel anbieten“

Das „Annual Meeting“ der American Society for Clinical Oncology (ASCO) ist einer der größten Krebskongresse und fand vom Ende Mai/Anfang Juni 2019 in Chicago statt. Highlights des Kongresses und zentrale Studiendaten wurden im Anschluss an den ASCO auf einer von Roche veranstalteten Pressekonferenz in Düsseldorf vorgestellt.

Seite 382 - 385
PressekonferenzDr. Maja M. Christ, Stuttgart

Chronische lymphatische Leukämie (CLL)

Therapienaive, unfitte Patienten profitieren von Venetoclax plus Obinutuzumab

Ältere, komorbide, therapienaive CLL-Patienten können von einer Kombination aus Obinutuzumab mit Venetoclax statt mit Chlorambucil profitieren. Das ergab die CLL14-Studie der Deutschen CLL Studiengruppe, deren Ergebnisse auf dem diesjährigen ASCO vorgestellt und zeitgleich im New England Journal of Medicine veröffentlicht wurden. Auf einer von der Firma Roche veranstalteten Pressekonferenz fasste die Erstautorin die Studienergebnisse noch einmal zusammen.