„Der Darm ist der Vater aller Trübsal“


Dr. Maja M. Christ, Stuttgart

[Foto: Ferdinando Iannone]

In Industrienationen steigt schon seit Längerem die Prävalenz chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen (CED). Die Angaben zur Häufigkeit schwanken. Dem Gesundheitsreport der BARMER von 2012 zufolge rechnet man in Deutschland mit 420 000 bis 470 000 Patienten [3]. Abhängig davon, ob Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa vorliegt, sowie je nach Schweregrad der Entzündung und der Verträglichkeit der Medikation werden unterschiedliche Arzneimittel zur Therapie eingesetzt, darunter Mesalazin, Glucocorticoide, Immunsuppressiva, Biologika und Small molecules wie Januskinase-Inhibitoren (JAKi). Mit Tofacitinib und Filgotinib sind in Europa inzwischen zwei JAKi zur Behandlung therapierefraktärer Patienten mit einer mittelschweren bis schweren Colitis ulcerosa zugelassen. Die aktuellen Studiendaten zu JAKi bei CED stellen Prof. Dr. Jürgen Stein, Frankfurt am Main, und Kollegen in dieser Ausgabe vor.

Je nach Faktoren wie Erkrankungsdauer, Erkrankungsaktivität und Ausdehnung der Entzündung haben Patienten mit Colitis ulcerosa ein erhöhtes Risiko, an Darmkrebs zu erkranken. Daher kommt der Behandlung der chronischen Entzündung eine besondere Bedeutung zu. Patienten mit CED wird zudem empfohlen, regelmäßig an Früherkennungsuntersuchungen auf Darmkrebs teilzunehmen. Das Zitat „Der Darm ist der Vater aller Trübsal“ wird Hippokrates zugesprochen. Auf ihn geht auch die Aussage zurück: „Wohlgetan ist es, die Gesunden sorgfältig zu führen, damit sie nicht krank werden.“ Im Rahmen des Darmkrebsmonats März rühren die Stiftung LebensBlicke und die Gastro-Liga alljährlich auch für die Allgemeinbevölkerung die Werbetrommel für die gesetzliche Früherkennung [4]. Während der Nutzen der Vorsorgeuntersuchungen auf Darmkrebs oder Gebärmutterhalskrebs gut belegt und kaum umstritten ist [2], wird bei anderen Krebsarten durchaus diskutiert, ob der Nutzen (in Form einer rechtzeitigen Behandlung) den möglichen Schaden (in Form potenzieller Überbehandlung und Nebenwirkungen) tatsächlich klar überwiegt. Gerade das Mammographie-Screening ist immer wieder Gegenstand von Diskussionen [1].

Patientinnen mit metastasiertem tripel-negativem Mammakarzinom haben im Allgemeinen eine schlechte Prognose. Die Studiendaten und die klinische Einordnung einer neuen Therapieoption für diese Patientengruppe, das Antikörper-Wirkstoff-Konjugat Sacituzumab Govitecan, stellen wir Ihnen vor.

Um einem Fortschreiten der Tumorerkrankung entgegenzuwirken, werden in den verschiedensten Indikationen Therapien, die bislang vor allem späteren Therapielinien vorbehalten sind, auch in der Erstlinientherapie untersucht. Beispiele aus der Hämato-Onkologie vom ASH 2021 haben wir für Sie zusammengetragen.

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