Die Colitis ulcerosa ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung des Dickdarms, die typischerweise in Schüben verläuft. Je nach Schweregrad beschränkt sich die Entzündung auf den Mastdarm oder breitet sich auf den linksseitigen oder sogar den gesamten Dickdarm aus. Leitsymptome sind chronische, oft blutige Durchfälle, Schmerzen im linksseitigen Unterbauch und ein starker imperativer Stuhldrang. Die entzündungshemmende Behandlung erfolgt vor allem mit Aminosalicylaten und Glucocorticoiden, bei schweren Fällen kommen u. a. Immunmodulatoren oder JAK-Inhibitoren zum Einsatz. Seit Mai 2023 steht in Europa mit Mirikizumab ein weiteres Biologikum für die Therapie der mittelschweren bis schweren Colitis ulcerosa zur Verfügung. Der humanisierte, monoklonale IgG4-Antikörper bindet die für Interleukin (IL) 23 spezifische Untereinheit p19 und verhindert dadurch die Aktivierung des IL23-Rezeptors. In den Zulassungsstudien LUCENT-1 und LUCENT-2 erreichten unter Mirikizumab signifikant mehr Probanden die klinische Remission als unter Placebo. Als häufigste Nebenwirkungen der Behandlung traten Reaktionen an der Einstichstelle, Infektionen der oberen Atemwege, Kopfschmerzen und Hautausschlag auf.
Arzneimitteltherapie 2023;41:219–23.