Die Colitis ulcerosa ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung des Dickdarms, die typischerweise in Schüben verläuft. Je nach Schweregrad beschränkt sich die Entzündung auf den Mastdarm oder breitet sich auf den linksseitigen oder sogar den gesamten Dickdarm aus. Leitsymptome sind chronische, oft blutige Durchfälle, Schmerzen im linksseitigen Unterbauch und ein starker imperativer Stuhldrang. Die entzündungshemmende Behandlung erfolgt vor allem mit Aminosalicylaten und Corticosteroiden, bei schweren Fällen kommen auch immunmodulierende Antikörper wie Mirikizumab und der Januskinase-Inhibitor Tofacitinib zum Einsatz. Seit Februar 2024 steht in Europa für Patienten ab 16 Jahren mit Etrasimod eine weitere Option für die Therapie der mittelschweren bis schweren Colitis ulcerosa zur Verfügung. Der oral verabreichte Sphingosin-1-Phosphat-Rezeptor(S1P)-Modulator bindet an die S1P-Rezeptoren 1, 4 und 5 und bewirkt dadurch, dass weniger Lymphozyten aus den Lymphknoten austreten und in die Entzündungsherde einwandern können. In den Zulassungsstudien ELEVATE UC 52 und ELEVATE UC 12 erreichten unter Etrasimod signifikant mehr Probanden die klinische Remission als unter Placebo. Als häufigste Nebenwirkungen der Behandlung traten eine Verminderung der peripheren Lymphozyten im Blut und Kopfschmerzen auf.
Arzneimitteltherapie 2024;42:149–53.